Was ist eine Blockade des Sakro-Iliakal Gelenks (ISG)?

 

Die Blockade des sogenannten Ilio-Sakral-Gelenks ist keine Blockade der knöchernen Strukturen des ISG selbst. Sie ist ebenfalls eine muskuläre Störung, die in der Regel in der Hüftbeugemuskulatur zu suchen ist, deren Zusammenspiel gestört ist und die aus diesem Grund krampft bzw. hakt wie Sand im Getriebe.

Die meisten Diagnose- und Therapieansätze rund um dieses Gelenk laufen aus diesem Grund ins Leere. Therapiert werden muss an der Muskulatur selbst, vor allem an der Bauchmuskulatur und / oder dem Muskel Ilio-Psoas.

In der Praxis kann man selbst ausprobieren, wie schnell die Beweglichkeit des Gelenks in der Regel wiederhergestellt ist, wenn man die sogenannte Rückneigeübung durchführt. Mit der Krampflösung im Bauchbereich kommt die Beweglickeit nach vorne und hinten augenblicklich zurück (Beispiel Hexenschuss mit verbundener ISG-Blockade). Eine Lösung der Blockade ist somit auch ohne chiropraktischen Eingriff möglich.

Ist Chiropraktik eine gute Therpie?

Chiropraktik verschafft oftmals Linderung, wofür Patienten dankbar sind. Ich wende Sie in meiner Üraxis nicht an – denn das gestörte Muskelzusammenspiel wird hierdurch nicht wirklich dauerhaft umtrainiert. So bleibt die Anfälligkeit für neuerliche Schmerzen erhalten. Eine wirkliche heilung und dauerhafte Schmerzfreiheit wird deshalb in der Regel nicht von außen, sondern nur über aktives Muskeltraining und Vertiefung des Körperbewußtseins des Patienten erreichbar sein.

Unser Verständnis ist hierbei, dass sich die Knochen und Wirbel erst durch muskuläre Verspannungen oder Blockaden verschieben. Chiropraktiker sehen hingegen die verschobenen Wirbel als Ursache der muskulären Spannung an. Ein wenig erinnert das an das „Henne oder Ei – was war zuerst da“ Problem. Da Chiropraktiker Erfolge haben, ist die Beantwortung dieser Frage nicht ganz trivial. Dennoch erscheint es wahrscheinlicher, dass durch Unfälle oder einseitige Arbeitstätigkeiten zuerst die Muskulatur verspannt und dann erst Wirbel oder Knochen verschoben werden. In einem beweglichen System würde ja alles an „seinen Platz fallen“, wo es hingehört.