Übungsvideos für Seminarteilnehmer

Die Teilnehmer der zusammen mit der Ärztin Ilona Kunzelmann durchgeführten Muskelfunktionstrainings-Workshops können hier Online die Seminarunterlagen bzw. Videos einsehen. Hierfür ist ein vorheriger Log-In im unteren Teil der Webseite erforderlich (Name/Passwort).

Biokinematik Therapie, Myoreflex,Faszientherapie,Osteopathie,Schmerztherapie, Schmerzbehandlung, Bandscheibe, Meniskus, Gelenkschmerz

Dieses Übungsanleitungen sind bewusst nur für die Teilnehmer der Workshops gedacht, da eine Anwendung „auf eigene Faust“ aus therapeutischer Sicht oft nur wenig Nutzen erreicht.

Die Art der Übungen ist beispielsweise für Sportler häufig sehr neuartig, da es sich um das primäre Ziel der Verbesserung der Beweglichkeit des Körpers handelt. Während die meisten Sportkonzepte auf der Verbesserung von Kraft oder Ausdauer aufbauen, ist es bei chronischen Schmerzen in der Regel zielführend, die biologisch natürliche Bewegungsfähigkeit wiederherzustellen. Diese geht insbesondere bei Kraft- und Ausdauersport, Unfällen und einseitigen Tätigkeiten über Jahre hinweg verloren. Für Schmerzpatienten ist die Durchführung alleine anfangs schwierig, da der Schmerz das Herantasten an die Reizschwelle erschwert und das Körperbewusstsein in diesem Bereich oft wie ausgeblendet ist – man will diesen Bereich ja nicht mehr spüren, der einen quält.

Mit den in unseren Biokinematik-Workshops erlernten neuartigen Muskelfunktionstrainings kann bei regelmäßiger Durchführung im Normalfall die Beweglichkeit innerhalb von Wochen wieder auf ein gesundes Ausmaß gebracht werden. Insofern ein „Zurückdrehen“ des Alterungsvorganges, bei denen die meisten Menschen mehr oder weniger unbemerkt über die Zeit zunehmend unbeweglich werden und einsteifen.

Grundsätzlich sind die Übungen für gesunde Menschen zur Prophylaxe gedacht, obwohl sie prinzipiell auch in vielen Schmerzfällen die Therapie der Wahl darstellen. Insofern gehen wir davon aus, dass diese Übungen aus logischen Vernunftgründen nicht an Dritte weitergegeben werden – vor allem wenn bereits Störungen / Verletzungen / Schmerzen bestehen. Wir bitten daher die bisherigen Seminar-Teilnehmer, von der Anleitung der komplexeren Übungen abzusehen, da bei bereits vorhandenen Beschwerden zuerst eine Diagnostik / Therapie durch einen in dieser Hinsicht qualifizierten Behandler erfolgen muss. Darüber hinaus müssen die Übungen im Einzelfall therapeutisch individuell auf die vorhandenen Störungen / Schmerzursachen angepasst werden – das setzt zuallererst voraus, dass der Therapeut die Übung selbst perfekt beherrscht und die dahinter stehenden Muskelstrukturen kennt. Manchmal kann die The­rapie auch kon­tro­in­di­ziert sein, so daß grundsätz­lich eine Vor­un­ter­su­chung durch einen in dieser Me­thode wirk­lich ge­schulten The­ra­peuten an­zu­raten ist. Dies gilt vor allem für operierte Menschen, z.B. Gelenkersatz und Versteifungen der Wirbelsäule – hier niemals biokinematische Übungen ohne medizinische Voruntersuchung; danach gelten hier oft ernstzunehmende Einschränkungen in der Art und Intensität der Übungen.

Unabhängig davon freuen wir uns natürlich, wenn Ihr an­deren Men­schen von diesem Trainings- und Therapie­kon­zept erzählt und wei­ter­emp­fehlt.

Wir wünschen uns sehr, dass diese In­for­ma­tionen erfolgreich zur Rückerin­ne­rung an Kurs­in­halte ver­wendet werden und hoffen hier­durch einen Bei­trag zur kor­rekten Ausführung der Übungen leisten zu können. Das An­gebot wird peu a peu aus­ge­weitet. So werden auch Vi­deos zu be­stimmten Übungsvarianten hinzu kommen.

 

Viel Freude, Muskelkater und Er­folg beim Üben !

Ilona Kun­zel­mann & Dirk Ohlsen

Die „of­fi­zi­ellen“ Web-Adressen un­serer Praxen lauten:    www.praxis-kun­zel­mann.ch bzw. www.ganz­heit­liche-heil­kunde.info

 

Ei­nige all­ge­meine Hin­weise zum Üben:

  • Richtet Eure Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung des Körpers. Kein Mensch ist identisch und so werden auch muskuläre Defizite teilweise sehr unterschiedlich sein. Insofern können die in den Übungsbeschreibungen genannten typischen Schmerz- oder Anstrengungsgefühle durchaus auch einmal vom „Standard“ abweichen. Fragt ggfs. bei uns nach, wenn ihr unsicher seid, ob eine Übung korrekt ausgeführt wird. Wir planen zukünftig auch, Übungswochenenden anzubieten, wo eine Supervision aller Übungen stattfinden kann und Fragen beantwortet werden.

  • Spürt während des Übens in Ihren Körper hinein und geht durchaus an schmerzhafte Belastungsgrenzen. Chronischer Schmerz ist im Regelfall nicht gleichbedeutend mit Krankheit, sondern ein Ausdruck von muskulären Funktionsdefiziten.

  • Es geht immer um Beweglichkeit – nicht um Kraftgewinn. Die Kraft kommt am Ende von alleine.

  • Visualisiert während der Übung das Übungsziel – mehr Beweglichkeit in einem Segment / dem Verlauf einer Muskelkette.

  • Habt keine Angst vor dem fallweise auftretenden Schmerz – bei den geringen Kraftbelastungen dieser Übungen ist eine Verletzung des Körpers ausgeschlossen. Deshalb immer mit wenig Kraft in der maximalen Länge (Extension) der Muskelkette trainieren. Viel Kraft bedeutet, nicht am Bewegungslimit zu arbeiten und ist deutet daher stark auf eine nicht korrekte Durchführung der Übung hin.

  • Achtet auf den Unterschied der Übungslänge – einige Übungen nur jeweils Sekunden andere im Minutenbereich bis zur Ermüdung/Erschöpfung – wie besprochen. Im Zweifelsfall lieber mit mehr Wiederholungen / Pausen an die Reizschwelle herantasten. Muskelkater und Längenwachstum sind der Indikator für die richtige Durchführung.

  • Der Körper braucht Reize, um sich adäquat umzubauen. Gebt ihm liebevoll diese Reize und schont ihn nicht. Arthrose entsteht durch Bewegungsmangel und Ruhe – nicht Belastung. Aber auch nicht mit „Gewalt“ antreiben. Ein gesundes Mittelmass suchen; der eine braucht mehr Intensität, ein anderer mehr Bewusstheit und weniger Krafteinsatz (gilt sehr für Leistungssportler).

  • Euer lebendiger Körper regeneriert sich jeden Tag. Dies gilt für Organe, wie für Muskeln. Knochen sind beispielsweise nur wenige Wochen alt und werden durch die Alltagsbelastung geformt.

  • Bewegung und Beweglichkeit ist das Ziel. Beides ist nicht identisch und vor allem Letzteres sollte geeignet und regelmäßig trainiert werden.

  • Vermeidet einseitige Belastungen/Sportarten/Aktivitäten oder achtet auf Ausgleich (Übungen !) Risiken bestehen vor allem bei gebeugten/sitzenden Sportarten (Radfahren/Rudern) und isoliertem Krafttraining an Maschinen. Wer unbedingt Krafttraining machen möchte, sollte auf Seilzugmaschinen (bei denen sich  die Extremitäten frei bewegen können) oder Freihanteltraining ausweichen. Vorzuziehen ist immer die natürliche Belastung mittels Aktivitäten, die individuell Freude bereiten. Krafttraining ohne Beweglichkeitstraining führt grundsätzlich zu einer Verkürzung der Muskulatur. Deshalb sind regelmäßige Maximalkraftübungen mittelfristig häufig mögliche Ursachen von Schmerzen.

  • Wer joggt, sollte unbedingt zur Abwechslung Sprintstrecken/Rückwärtslaufen/Seitwärtslaufen und Variabilität einbauen. Zu viele Läufer leiden bereits in jüngeren Jahren unter Hüft- und Beinproblemen. Hintergrund ist im Regelfall eine „zutrainierte“ Muskulatur durch Einseitigkeiten des normalen Lauftrainings.

  • Habt Geduld mit Euch selbst und messt den Erfolg anfänglich nicht an einer Schmerzveränderung, sondern am Beweglichkeitszuwachs. Nicht selten kommt es anfänglich zu temporären neuen Schmerzen / Muskelkater. Einfach weiter trainieren. Der Erfolg steht und fällt mit der ausreichenden Beweglichkeit. Die Zeitdauer reicht von wenigen Tagen bis hin zu Monaten, abhängig von den vorhandenen Einschränkungen.

  • Sollte es keinen Beweglichkeitszuwachs geben und kein Muskelkater auftreten, ist etwas nicht korrekt gelaufen oder es gibt andere, beispielsweise seelisch-emotionale Gründe oder Unfalltraumen, warum das Körperbewusstsein diese Bewegung nicht zulassen will. Beispiele hierzu sind in dem Buch „Ganzheitliche Heilkunde für Körper, Geist und Seele“ von Dirk Ohlsen ausgeführt.

 

Tensegrity:

Dieses Konzept verdeutlicht die weitgehend kraft- und berührungslose Bewegung des menschlichen Körpers. In einem Vorschlag für eine Schülerprojektarbeit in der Mittelstufe (http://www.science-on-stage.de) wurden Wirbelsäulenmodelle angefertigt, bei denen zwischen den Wirbeln (da wo die Bandscheiben wären) einfach ein luftleerer Raum ist. Man kann anfangs optisch kaum glauben, dass diese Struktur selbsttragend sein kann. Es zeigt deutlich, dass die Bandscheibe faktisch keinem oder nur sehr geringen Druckkräften ausgesetzt ist und stellt so auf anschauliche Weise die gängigen Erklärungsmodelle der Orthopädie / Neurologie in Bezug auf die Ursache von Bandscheibenproblemen  sehr in Frage (PDF Quelle).

TENSEGRITY SPINE

 

Das Wirbelsäulen Modell Bild ist nur für eingeloggte Seminarteilnehmer sichtbar (sonst Schloßbild)


Nachfolgend findet sich ein Youtube Video mit einem einfachen Wirbelsäulen-Tensegrity Modell zum Anschauen


Beweglichkeiten:

In diesen PDF-Dateien findet sich eine grobe Übersicht über die normalen Beweglichkeitsmaße nach der sogenannten Neutral-Null-Methode zur Selbsteinschätzung (Zugriff nur für Seminarteilnehmer). In der Biokinematik ist hier sogar je nach Körperbereich eine etwas größere Beweglichkeit gewünscht. Aus unserer Sicht gibt es bis auf äusserst seltene Ausnahmen keine zu große Beweglichkeit / Überbeweglichkeitsprobleme. Die Arm- und Kniegelenke müssen mindestens 180 Grad beweglich sein / leicht überstreckbar. Sonst leidet das Gelenk über die Zeit und schwillt an (+ Arthrose). Diese Streckung auch im Alltag regelmäßig nutzen (z.B. beim Gehen).

All Eure Dinge lasst in der Liebe geschehen (1. Brief an die Korinther, 16,14)