Emotionale Ursachen körperlicher Probleme

In meinem letzten Newsletter hatte ich versprochen, dass ich auf emotionale Ursachen körperlicher Befindlichkeitsstörungen (z.B. Schmerzen) eingehen werde.

Zu mir in die Praxis kommen häufig Menschen mit Schmerzen, die schulmedizinisch unerklärbar erscheinen. Meist ist ein Unfall vorausgegangen, aber aus schulmedizinscher Sicht ist alles perfekt verheilt. Meist ist auch radiologisch kein “Schaden“ mehr sichtbar, während kleinere Veränderungen an Knochen oder Bandstrukturen oft kaum als Erklärung für die bestehenden Symptome herhalten können.

Warum also bleiben Krankheitssymptome wie Schmerzen dennoch bestehen?

Der Grund ist oftmals in der (sinnvollen) Reaktion unseres Unterbewusstseins zu suchen.

Nehmen wir einen Auto-Unfall (Auffahrunfall) als Beispiel:

Durch den Aufprall wird der Körper blitzschnell nach vorne geschleudert. Ein Teil der kinetischen Energie wird hierbei im Sicherheitsgurt gespeichert, wodurch die betroffene Person kurze Zeit später wieder nach hinten geschleudert wird. Aufgrund der schrägen Zugrichtung des Gurtes wird der Körper hierbei in eine Art Schleuderbewegung versetzt. Bezogen auf die Halswirbelsäule bedeutet dies, dass sich die Muskeln im Schulter-/Hals-/Nackenbereich blitzschnell verhärten müssen, um eine Verletzung der Halswirbelsäule zu verhindern. Der gesamte Hals wird automatisiert voll angespannt, um die Bewegung abzufangen.

Dieser gesamte Vorgang wird von unserem „Autopiloten“, dem Unterbewusstsein, gesteuert. Gleichzeitig erleidet der Betroffene oft einen emotionalen  Schock, dessen wesentlichstes Element Angst ist. Da das Unterbewusstsein die Aufgabe hat, den Körper vor Verletzungen zu bewahren, wird es diese traumatische Erfahrung als Konditionierung abspeichern. Solange der Schock noch präsent ist, was durchaus in Abhängigkeit von der Situation Monate und Jahre sein kann, wird es die Halsmuskulatur nicht mehr vollständig locker lassen. Es ist das vermeintliche Schutzbedürfnis des Körpers, das diese Reaktion aufrechterhält. Massagen und Physiotherapie lindern die Beschwerden oft, aber die vollkommene Lockerheit wird meist nicht erreicht. Nachfolgend können über Jahre hinweg Störungen im Bereich der Bandscheiben oder regelmäßige Kopfschmerzen auftreten.

Derartige Probleme können oftmals in nur einer Behandlungssitzung in Ordnung gebracht werden, wenn der damalige Unfallschock (und weniger der Körper) zum Ziel der Therapie wird. Gelingt es auf geeignete Art und Weise den emotionalen Schock aufzulösen, wird das Unterbewusstsein keine Notwendigkeit mehr sehen, die Schutzblockade weiterhin aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig verschwinden oft psychische Auffälligkeiten, wie beispielsweise nicht mehr so gerne Auto zu fahren oder regelrechte Panikattacken beim Autofahren zu bekommen.

In den nächsten Newslettern werde ich zahlreiche Beispiele erwähnen, wie machtvoll das Unterbewusstsein in unser Leben eingreifen kann. Als Steuerungszentrale des Körpers stehen ihm hierzu alle körperlichen Symptomatiken beliebig zur Verfügung.