In meinen letzten Newslettern hatte ich mich hauptsächlich auf rein muskuläre Ursachen körperlicher Schmerzen bezogen.

In der Praxis sind Schmerzen oder andere chronische Erkrankungen, wie beispielsweise Allergien, jedoch häufig psychosomatischer Natur. Hier bringt die Psyche bzw. genauer das Unterbewusstsein, welches sämtliche Körperfunktionen steuert, ein bestimmtes körperliches Symptom (absichtlich) hervor. Das Unterbewusstsein will uns so auf ein Problemfeld aufmerksam machen oder uns vor einer „vermeintlichen“ Gefahrensituation des Alltages beschützen. Vollkommen offensichtlich wird dies bei der Behandlung von Unfalltraumen, bei denen der Körper in eine dauerhafte Schutzhaltung (nach vorne oder hinten geneigt) gezwungen wird.

Leider führen derartige Interventionen des Unterbewusstseins nicht selten zu einseitigen Belastungen oder anderen Problemen und machen eine Chronifizierung der Erkrankung nur noch wahrscheinlicher.

Zahlreichen Patienten konnte ich helfen, derartige psychische Traumatisierungen aufzulösen und zu einer gesunden Körperbalance zurückzufinden. Oftmals genügt eine einzelne Behandlungssitzung, sofern es gelingt das Ursprungsereignis zu neutralisieren und den Betroffenen von Angst und Schuldgefühl zu befreien.  Vor allem diese Emotionen sind aus meiner Sicht in der Regel die Zutaten für psychosomatische Erkrankungen, Burn-Out Syndrome oder Panikattacken.

Ich werde in den Newslettern für 2009 diese Thema stärker ausführen und viele konkrete Beispiele psychischer Ursachen von Erkrankungen aus meinem Patientenalltag erwähnen.

Doch warum wähle ich dieses Thema genau zur jetzigen Zeit?

Bei den meisten meiner Behandlungen ist die Auflösung von Ängsten beliebiger Art mittels einer bedingungslosen, spirituellen Form der Nächstenliebe ein massgeblicher Teil der Behandlung. Seien es Schockereignisse, eine traumatische Geburt oder Kindheitstraumata. Derartige Erlebnisse lassen sich lindern oder neutralisieren, wenn mit der Kraft der Liebe gearbeitet wird. Ebenfalls kann so verloren gegangener Selbstrespekt und Selbstwertgefühl wieder aufgebaut werden.

Doch man muss nicht als Therapeut arbeiten, um ein Heiler für seine Mitmenschen zu sein. Aus meiner Sicht haben alle Menschen die Gabe sich gegenseitig zu helfen. Für eine Mutter ist dies ganz natürlich, wenn Sie instinktiv Ihrem Baby bei Bauchschmerzen die Hand auflegt.

Das Augenmerk möchte ich jedoch weg von der Therapie mehr in Richtung Alltagssituationen richten. Wie oft verhalten wir uns im Alltag Anderen gegenüber so, dass wir er später bereuen oder vor lauter Stress andere unbewusst vor den Kopf stossen. Wir sollten uns deshalb vielleicht auch einmal an die „eigene Nase fassen“ und als Gesellschaft bestmöglich versuchen, anderen Menschen keine Ängste einzureden oder diese nicht unnötig zu fördern. Doch gerade in der momentanen Zeit, wo in den Medien und fast überall von „Finanzkrise“ und „existenzgefährdenden Ereignissen“ gesprochen wird, wird nach meinem Dafürhalten noch stärker das Gegenteil von Nächstenliebe praktiziert. Sicherlich meist nicht absichtlich, aber doch zumindest oft fahrlässig.

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Und da Liebe das Gegenteil von Angst ist, gibt es vielleicht keinen besseren Zeitpunkt, um sich auf ihre überaus grosse Bedeutung zurück zu besinnen.

Ich möchte Sie ermuntern, sich aus dem Strudel der Negativität, der Sie vielleicht umgibt, bewusst heraus zu ziehen. Widmen Sie sich schönen Dingen, gehen Sie beispielsweise ins Theater, in ein Konzert oder hören Ihre Lieblingsmusik.

Ein sehr schneller Weg, eine ausgeglichene innere Einstellung zu erreichen ist der, dass Sie sich anderen Menschen gegenüber liebevoll verhalten. Sagen Sie ein nettes Wort zur Kassiererin an der Supermarktkasse, loben Sie Ihre Kinder oder beenden sie bereits lange schwelende Streitigkeiten mit Familienmitgliedern. Ich weiss, dass viele von Ihnen sich im Alltag ohnehin so verhalten – aber gerade im Moment beobachte ich bei vielen Menschen eine stressbedingte Abkehr von diesen Gepflogenheiten. Jeder dürfte sich jedoch bewusst machen können, wie wichtig ein fürsorgliches Miteinander und nette Worte im Alltag sind. Sie tun uns gut und stärken unser Selbstbewusstsein. Zudem gilt immer noch die alte Weisheit „Wie man den Wald hineinschreit, so schallt es heraus“.

Ignorieren Sie möglichst jegliche Negativität in Ihrem Umfeld und verschwenden Sie keinen zweiten Gedanken daran. Ängste im Bewusstsein zu unterdrücken verbraucht nur zusätzliche Energie – insofern ist es besser, sich mit diesen nicht unnötig zu konfrontieren.

Achten Sie auch darauf, wie stark Medien Sie beeinflussen und steuern Sie diesen Einflüsse bewusst entgegen. Vielleicht möchten Sie auch anderen Menschen den Spiegel ihrer eigenen negativen Einstellung liebevoll(!) aufzeigen.

Krisen wurden in der Geschichte noch nie durch Destruktivismus gelöst, sondern am Ende letztlich immer durch Optimismus, Kreativität und Tatendrang in einem gemeinsamen Handeln – allesamt angstfreie Handlungen. Da Gedanken schöpferisch sind, werden wir davon profitieren, wenn wir negativen Gedanken jeglicher Art keine zusätzliche Energie widmen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit, Erholung und viel positive Kraft sowie Lebensfreude für das Jahr 2009.

Herzliche Grüße
Dirk Ohlsen

 

Ein Rezept fürs Glück

 

Man nehme:

12 Monate, putze sie ganz sauber von Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und Angst und
zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile, so dass der Vorrat genau für ein Jahr reicht.

Es wird jeder Tag einzeln angerichtet, aus einem Teil  Arbeit
und zwei Teilen Frohsinn und Humor.

Man füge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, 

1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt.

Dann wird die Masse sehr reichlich mit Liebe übergossen!

Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten
und serviere es täglich mit Heiterkeit und einer guten Tasse Tee.

(von Goethe’s Mutter Katharina Elisabeth 1731-1808)