Im Bereich der schulmedizinischen Therapie von chronischem Schmerz werden häufig Arzneimittel eingesetzt:

Hier gibt es eine Vielzahl von Medikamenten, die mit unterschiedlichen Wirkungsweisen im Körper die Schmerzentstehung unterdrücken(u.a. NSAR, Morphinderivate). Das Gemeinsame an dieser Therapie ist, dass sie in der Regel den Schmerz als etwas Schlechtes ansieht, den man ausschalten sollte. Sie fragt jedoch nicht und kann nicht beantworten, warum der Schmerz entstanden ist.

Somit ist diese Vorgehensweise keine ursächliche Behandlung, sondern allein symptomatisch – wie leider häufig in der Medizin.

Folgt man dagegen dem Konzept der Biokinematik, so ist der Schmerz ein sinnvolles und notwendiges Ereignis:

Wenn bei einem Auto eine Warnlampe leuchtet, so zerstört man diese im Regelfall nicht – sondern im Gegenteil nutzt man das Signal, um eine Störung zu finden und zu beheben. Bezogen auf ein (chronisches) Schmerzphänomen bedeutet diese Vorgehensweise, dass der Mensch über Schmerzbewusstsein verfügt, um sich vor einem körperlichen Schaden zu bewahren, den er sich sonst selbst zufügen könnte – oder um auf einen Schaden/Störung in Sinne einer Warnung aufmerksam zu machen. Letzteres gilt insbesondere für den Fall von äußeren Gewalteinwirkungen, wie Verletzungen.

Beispiel Rückenschmerz:

Bei der einfachsten Form von Rückenschmerzen (Hexenschuss) liegt beispielsweise das Grundproblem auf der Vorderseite des Körpers (Bauchmuskulatur). Diese ist ihrer freien Beweglichkeit so eingeschränkt, dass eine ruckartige Dehnbewegung (Aufrichten/Stehen) schlagartig den Bindegewebsapparat innerhalb dieses Muskels aktiviert. Um sich vor der Selbstverletzung/ Überbelastung zu schützen, schießt logischerweise ein Schmerz in den muskulären Gegenspieler (großer Gesäßmuskel) ein, denn genau dieser Muskel könnte den Bauchmuskel durch seine Zugkraft verletzen oder eine Überbelastung verursachen. Gemeinsam ist Hexenschuss-Patienten der nach vorne geneigte Oberkörper, eine Aufrichtungsbewegung verursacht Schmerzen.

Der Schmerz hat somit seinen Sinn in dem Schutz vor einer gegen den eigenen Körper gerichteten Kraft und ist insofern wichtig und notwendig.

Schaltet man diesen Selbstschutzmechanismus nun medikamentös aus, kommt es im günstigsten Fall durch die dann momentan schmerzfreie Durchführung der Gesamtbewegung auch dauerhaft zur Besserung / Schmerzfreiheit. Die Grundursache, die in ihrer Funktion gestörte Bauchmuskulatur, wird jedoch nicht therapiert. Meist häufen sich deshalb Hexenschüsse zunehmend. Nach gewisser Zeit kommt es zu oftmals größeren Schmerzproblemen, die dann medikamentös nicht mehr in den Griff zu bekommen sind und chronifizieren.

 

Auswirkungen der Medikamenteneinnahme

Eine kurzfristige Schmerzlösung durch leichte Schmerzmedikamente (z.B. Diclofenac, Ibuprofen u.a.) ist  sicherlich positiv zu bewerten, sollte für den Betroffenen jedoch Anlass sein, sich um die Funktionsfähigkeit und Beweglichkeit seiner Muskulatur zu kümmern. Eine dauerhafte, regelmäßige Einnahme ist nicht anzuraten, da diese Medikamente auch Nebenwirkungen haben (u.a. Magenprobleme, Leberbelastung, Nierenschäden . . .).

Starke Schmerzmittel (beispielsweise Morphinderivate), die das Körper-Bewusstsein verändern, sind nicht empfehlenswert. Sie hemmen aufgrund einer eingeschränkten  Eigenwahrnehmung die körperlichen Regulations- und Selbstheilungsfähigkeiten. Deshalb ist eine Therapie nach dem Konzept der Biokinematik während der Einnahme derartiger Medikamente schwierig bis faktisch unmöglich. Sie machen zudem abhängig. Ist der Betroffene längerfristig in diesem Kreislauf gefangen, wird eine Therapie wirklich zu einer Herausforderung und setzt eine Abkehr von diesem Medikamenten voraus. Ansonsten wird der Betroffene zum Dauerpatienten.

Es wäre wirklich wünschenenswert , dass die schulmedizinische Schmerztherapie bei starken chronischen Schmerzen von der Überbetonung bewusstseinsverändernder Schmerzmittel abkehrt und die wahren Ursachen von Schmerzerkrankungen aufzudecken versucht – anstatt Rezepte als die Haupttherapie anzusehen. Ausnahmen sind hier sicher schwerste innere Erkrankungen (z.B. Krebs im Endstadium), bei denen das Leiden nicht anders gelindert werden kann.